Das faszinierende an Fermats Gleichung ist, dass auch
Laien die Grundidee dahinter gut verstehen können.
Fermats Große Vermutung im 17. Jahrhundert
Ap + Bp ≠ Cp ( A,B,C,p positive ganze Zahlen, p ≥ 3 )
#byAMgB
Mit p=2 : A2 + B2 = C2 entsteht die berühmte Formel
des Satzes des Pythagoras. Für diese Formel sind seit
der Antike unzählige ganzzahlige Lösungen bekannt.
Die Pythagoräischen Zahlentripel.
Das bekannteste Zahlentripel ist:
A = 3 A2 = 32 = 9
B = 4 B2 = 42 = 16
C = 5 C2 = 52 = 25
9 16 25
Ein weiteres ganzzahliges Zahlentripel ist:
A = 5 A2 = 52 = 25
B = 12 B2 = 122 = 144
C = 13 C2 = 132 = 169
25 144 169
Ein weiteres ganzzahliges Zahlentripel ist:
A = 8 A2 = 82 = 64
B = 15 B2 = 152 = 225
C = 17 C2 = 172 = 289
64 225 289
. . . und von diesen ganzzahligen Zahlentripel gibt es
unzählige weitere !
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Nimmt man die Gleichung und ändert die Potenz zu
p = 3 : A3 + B3 = C3
p = 4 : A4 + B4 = C4
p = 5 : A5 + B5 = C5
usw.
dann soll es kein einziges ganzzahliges Zahlentripel
geben, dass im unendlichen Zahlenraum auch nur
eine dieser Gleichungen einmal erfüllt ???
Genau das vermutete Pierre de Fermat 1640 und schrieb an den Rand seines mathematischen Lehrbuches sinngemäß
in lateinischer Sprache: " Ich habe hierfür einen wahrhaft wunderbaren Beweis entdeckt, doch ist dieser Rand hier
zu schmal, um ihn zu fassen. "
Kürzer gesagt:
Pierre de Fermat behauptete, es gibt keine Analogie zum
Satz des Pythagoras für ganzzahlige Potenzen höher als 2.
Mathematisch in Formeln ausgedrückt:
p = 3 : A3 + B3 ≠ C3
p = 4 : A4 + B4 ≠ C4
p = 5 : A5 + B5 ≠ C5
usw.
das soll auch gelten für
p = 123 : A123 + B123 ≠ C123
oder
p = 4567 : A4567 + B4567 ≠ C4567
oder
p = 987654321 : A987654321 + B987654321 ≠ C987654321
und jede beliebige weitere größere ganzzahlige Potenz !!!
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Manchmal ist es ganz knapp:
A = 6 A3 = 63 = 216
B = 8 B3 = 83 = 512
C = 9 C3 = 93 = 729
216 512 ( 728 )
Die beiden Potenzen 63 = 216 und 83 = 512
ergeben in Summe 216 + 512 = 728
Die Potenz 93 = 729 hat nur den minimalen
Unterschied von 1 zu dieser Potenzsumme !
729 512 216 + 1
Anders ausgedrückt: Zerlegt man die Potenz 93 = 729
in die Potenzen 83 = 512 und 63 = 216 so bleibt nur
ein minimaler Rest von 1 übrig !
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Bis zum heutigen Tag wurde kein einziges ganzzahliges
Zahlentripel gefunden, dass eine der Gleichungen mit p ≥ 3
erfüllen würde ( und ein einziges würde ja ausreichen, um
die Vermutung Fermats für immer zu widerlegen ! )
Das bedeutet in der Mathematik aber noch nichts.
Schließlich könnte es ja im unendlichen Zahlenraum
doch noch irgendwo drei Zahlen geben, die eine der
Gleichungen erfüllen. Um sicher zu sein muss man
beweisen dass es keine ganzzahligen Lösungen geben
kann. Denn ohne Beweis kann in der Mathematik keine
für alle Zeiten gültige sichere Aussage getroffen werden.
Der von Pierre de Fermat angekündigte "wunderbare
Beweis" wurde weder zu seinen Lebzeiten noch nach
seinem Tode je gefunden. Was nicht zwangläufig
bedeutet, dass Fermat ihn nicht hatte. Vielleicht hat er
ihn nur nie schriftlich notiert. Oder er hat ihn schriftlich
notiert und trotzdem ist er bis heute nicht gefunden worden.
Im Jahr 1997 präsentierte der englische Mathematiker
Andrew Wiles einen vollständigen Beweis.
Erstmals wurde damit ein Nachweis erbracht, dass die
Formel des Pierre de Fermat für alle ganzzahligen
Potenzen p ≠ 3 gültig ist !
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Dieser Beweis ist allerdings 100 Seiten lang, kann im Grunde
nur von Mathematikern nachvollzogen werden und ist leider
wenig anschaulich.
# Mich treibt seitdem die Frage um:
Wie könnte ein anschaulicher Beweis aussehen ?
Motivation für einen anschaulichen Beweis:
" Das Problem zu erkennen, ist wichtiger,
als die Lösung zu erkennen,
denn die genaue Darstellung des Problems
führt zur Lösung. " [ Albert Einstein ]
Was es dabei zu entdecken gibt, kann auf der Seite
Systematik von Potenz-Differenzen nachgelesen werden . . .