Das faszinierende an Fermats Gleichung ist, dass auch Laien
die Grundidee dahinter gut verstehen können. Und trotzdem gelang es über Jahrhunderte keiner Mathematikerin und keinem Mathematiker einen vollständigen Beweis für alle ganzzahligen Exponenten größer gleich 3 zu formulieren.
Fermats Große Vermutung im 17. Jahrhundert
Ap + Bp ≠ Cp ( A,B,C,p positive ganze Zahlen, p ≥ 3 )
>>> anschauliche Erklärung zur Formel
Pierre de Fermat beschäftigte sich in seiner Freizeit
gern mit Mathematik. Als er sich Gedanken zu den
Diophantischen Gleichungen machte, zu denen auch
die berühmte Formel a2 + b2 = c2 gehört, versuchte
er ganze Zahlen zu finden, welche die ähnlichen
Gleichungen a3 + b3 = c3 oder a4 + b4 = c4 oder
jede weitere Gleichung ap + bp = cp erfüllten.
Er fand keine. Das bedeutet in der Mathematik aber
noch nichts. Schließlich könnte es ja im unendlichen
Zahlenraum irgendwo Zahlen geben, die die Gleichung
doch erfüllen. Um sicher zu sein müsste man beweisen.
dass es keine ganzzahligen Lösungen geben kann.
Pierre de Fermat vermutete im Jahr 1640, dass im
Zahlenraum der positiven ganzen Zahlen kein einziges Zahlentripel existiert, welches diese Gleichung für ganz-
zahlige Potenzen p ≥ 3 lösen kann.
Kürzer gesagt:
Es gibt keine Analogie zum Satz des Pythagoras
für ganzzahlige Potenzen höher als 2.
>>> anschauliche Erklärung zur Formel
Und Pierre de Fermat schrieb an den Rand des
Mathematikbuches mit den Diophantischen Gleichungen:
“Cubum autem in duos cubos, aut quadratoquadratum in duos quadratoquadratos, et generaliter nullam in infinitum ultra quadratum potestatem in duas ejusdem nominis fas est divi-dere: cujus rei demonstrationem mirabilem sane detexi. Hanc marginis exiguitas non caperet.”
Sinngemäß übersetzt:
„Es ist jedoch nicht möglich, einen Kubus in 2 Kuben, oder ein Biquadrat in 2 Biquadrate und allgemein eine Potenz, höher als die zweite, in 2 Potenzen mit ebendemselben Exponenten zu zerlegen: Ich habe hierfür einen wahrhaft wunderbaren Beweis entdeckt, doch ist dieser Rand hier zu schmal, um ihn zu fassen."
Er wusste, dass ohne Beweis in der Mathematik
keine sichere Aussage getroffen werden kann.
Und er hatte "einen wahrhaft wunderbaren Beweis
entdeckt" doch leider wurden nie schriftliche
Aufzeichnungen dazu gefunden.
Viele berühmte Mathematiker der folgenden Jahrhunderte fühlten sich angestachelt und beschäftigten sich mit Versuchen eines allgemeingültigen Beweises, konnten
aber nur Beweise für einzelne Exponenten finden
Bernard Frénicle de Bessy
( 1676 für p=4)
Leonhard Euler
( 1738 für p=4 | 1770 für p=3 )
Gustav Lejeune Dirichlet und Adrien-Marie Legendre
( 1825 für p=5 )
Der Arzt und Mathematiker Paul Friedrich Wolfskehl
beschäftigte sich zu Lebzeiten ebenfalls mit dem Beweis
zu Fermats Vermutung und stiftete 100.000 Goldmark
als Preis für denjenigen, der einen allgemeingültigen
Beweis der Fermatschen Vermutung erbringt oder ein
Gegenbeispiel nennen kann.
Die Göttinger Akademie der Wissenschaften rief 1908
offiziell den Wolfskehlpreis mit einer Laufzeit von
100 Jahren aus.
Im Jahr 1997 präsentierte der englische Mathematiker
Andrew Wiles einen vollständigen Beweis.
Dieser Beweis ist allerdings 100 Seiten lang, kann im Grunde
nur von Mathematikern nachvollzogen werden und ist
wenig anschaulich.
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# Mich treibt seitdem die Frage um:
Wie könnte ein anschaulicher Beweis aussehen ?
# Motivation für einen anschaulichen Beweis:
" Das Problem zu erkennen, ist wichtiger,
als die Lösung zu erkennen,
denn die genaue Darstellung des Problems
führt zur Lösung. " [ Albert Einstein ]
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Was man dabei entdecken kann:
~ es gibt eine Systematik für das Wachsum von Potenzen
~ sieht man sich die Differenzen von ganzzahligen Potenzen genauer an, erkennt man wiederkehrende Strukturen
~ alle direkten Differenzen von Potenzen sind ungerade!
~ es gibt eine Systematik für das Wachsum der Differenzen
~ die p-te Differenz entspricht immer p! (p-Fakultät)
#byAMgB